DER SANDMANN
2016 Galerie artmark, Wien
DER SANDMANN
1816 veröffentlichte E.T.A. Hoffmann die Erzählung "Der Sandmann" in deren Zentrum jene Geschichte steht, die die Amme dem kleinen Nathanael zu seiner Frage, wer denn der "Sandmann" sei, erzählt:
„Ei, Thanelchen“, erwiderte diese, „weißt du das noch nicht? Das ist ein böser Mann, der kommt zu den Kindern, wenn sie nicht zu Bett gehen wollen, und wirft ihnen Hände voll Sand in die Augen, daß sie blutig zum Kopf herausspringen, die wirft er dann in den Sack und trägt sie in den Halbmond zur Atzung für seine Kinderchen; die sitzen dort im Nest und haben krumme Schnäbel, wie die Eulen, damit picken sie der unartigen Menschenkindlein Augen auf.“
1919 publizierte Sigmund Freud in der Zeitschrift Imago (Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften) seine psychoanalytische Abhandlung über "Das Unheimliche", basierend auf der Sandmann-Erzählung – bis heute eine fundamentale Schrift.
Die ortsspezifische Videoinstallation „The Sandman“ verwandelt den Galerieraum in ein hypnotisch suggestives Szenario und lädt den Betrachter ein, in die Rolle von Nathanael zu schlüpfen. Thematisch bezieht sich diese Arbeit auf „WHERE DOES THIS MESSAGE COME FROM?“ (2013, Sigmund Freud Museum) und VISITING FREUD (2013, Albertina).
Andrea Eckert liest aus E.T.A. Hoffmann, Der Sandmann